Die Abteilung III/9 hat aus diesen Gründen für die Analyse der derzeitigen Arbeitsorganisation, als auch für die Evaluierung von Innovationen in der eigenen Arbeitsumgebung folgende Angebote konzipiert:
- Future of Work – Reallabore: Mit Hilfe der Future of Work-Reallabore können innovative Ansätze in einem geschützten Rahmen erprobt, untersucht und evaluiert werden. Die für mindestens zwölf Monate vorgesehenen Reallabore sind interdisziplinäre Forschungsprojekte, in welchen die Abt. III/9 Sie dabei unterstützt, Analysen, Veränderungen oder auch Evaluierungen von jeglichen Aspekten in ihrer Organisationseinheit zu konzipieren, erproben und zu analysieren. Der Einsatz dieser wissenschaftlich fundierten, verwaltungsübergreifenden Organisationsentwicklungsprojekte dient der strukturellen Weiterentwicklung der Performance der Bundesverwaltung und sieht eine enge Zusammenarbeit der Abt. III/9 mit dem jeweiligen Auftraggeber vor. Derzeitig laufende Projekte sind die Erprobung, Untersuchung und Evaluierung des Einsatzes entgrenzter Telearbeit (BMI) und Shared Leadership (BMIMI) in Organisationseinheiten der Bundesverwaltung.
- Future of Work – Experimentierraum: Als Innovationsmotor und Vorreiter der Bundesverwaltung hat die Abt. III/9 ein eigenes Reallabor eingerichtet um die Testung, Erprobung und Evaluation neuer Kollaborationsformen und sozio-technologischer Innovationen im eigenen Wirkungsbereich zu ermöglichen. Die im Rahmen dieses Prozesses geschaffene Infrastruktur, ermöglicht es hierbei:
- Innovative Arbeits- und Workshopformate in einem agilen Setting abzuhalten zu testen und zu analysieren
- Technologische Applikationen, Hard- und Software-Produkte (datenschutzkonform und gesichert) außerhalb des Standard-Bundesclients zu testen
- Neue Formen, Formate und Organisationsmodelle der Kollaboration im Sinne eines funktionalen Arbeitsgefüges auszuprobieren.
- Future of Work – Adaptive Reflexions- und Erhebungsinstrumente:
- Durch die bisher gewonnenen Erfahrungswerte in der strukturierten Zusammenarbeit mit Organisationseinheiten der Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft besitzt das Future of Work-Team über erprobte Erkenntnisse in der Gestaltung von Reflexions-und Erhebungsinstrumenten, dessen Ziel die Optimierung der Arbeitsorganisation der Bundesverwaltung darstellt. Das FoW-Team bietet hierbei ein weites Spektrum an methodischen Möglichkeiten an. Die Instrumente reichen hierbei von Selbtsevaluationstools über Governance-Vorlagen, Fragebögen, Prozessmanagement-Tools bis hin zu Workshopformaten.
- Future of Work – Reifegradmodell
- Beispielhaft soll folgend ein Reifegradmodell vorgestellt werden, dass durch die Sektion III mit wissenschaftlichen Partner:innen zur Messung und Analyse der Arbeitsorganisation des Bundes entwickelt wurde.
Untenstehende Grafik („Reifegradmodell“) verdeutlicht die Ausprägung (beziehungsweise den „Reifegrad“) der Arbeitsorganisation in sechs wissenschaftlich fundierten Analysedimensionen. Die mit unterschiedlichen Fragebatterien operationalisierten Analysedimensionen geben die Selbsteinschätzung der Mitarbeiter:innen in Bezug auf die Arbeitsorganisation der jeweiligen Einheit in einem mobilen Arbeitssetting wieder. Sobald eine Dimension den äußersten Rand des Modells berührt, kann sie als vollkommen ausgeprägt angenommen werden.
- Beispielhaft soll folgend ein Reifegradmodell vorgestellt werden, dass durch die Sektion III mit wissenschaftlichen Partner:innen zur Messung und Analyse der Arbeitsorganisation des Bundes entwickelt wurde.

Vgl. Abb.1: Reifegradmodell der Arbeitsorganisation der Sektionen III & IV des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport. Abt. III/C/9; Universität für Weiterbildung Krems; Wirtschaftsuniversität Wien; Frühling 2022.
Über das Erhebungsinstrument des Reifegradmodells können hier exemplarisch folgende Erkenntnisse abgeleitet werden:
- Keine niedrigen Reifewerte für eine der analysierten Dimensionen. Die Abmessungen und Ebenen wurden basierend auf einer umfassenden Literaturrecherche sowie basierend auf Expertinnen- und Experteninterviews entwickelt. Entsprechend der Recherche wurden folgend alle Ebenen der Reifegraddimensionen zur Beschreibung der derzeitigen Arbeitsorganisation der Organisationseinheiten Sektion III & Sektion IV festgelegt. Vor diesem Hintergrund ist es relevant, dass für die beiden in dieser Datenerhebung bewerteten Organisationseinheiten keine extrem niedrigen Werte vorliegen. Die Daten wurden von den verschiedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den jeweiligen Einheiten angegeben. Dies bedeutet, dass eine robuste Basis der Arbeitsorganisation vorhanden ist, um darauf aufzubauen. Ziel sollte es dennoch sein, die Verbesserung der Arbeitsorganisation in den spezifischen Einheiten weiter voranzutreiben.
- Performance-Orientierung. Bei der Dimension Leistung (Performance) schneiden beide Organisationseinheiten relativ gut mit einer Punktzahl nahe 2,5 auf der Skala von 0 bis 3 ab. Angesichts der zugrundeliegenden Fragen bedeutet dies, dass die Mitarbeiter:innen in beiden Einheiten ihre Arbeit in hoher Qualität sowohl im Büro als auch im Homeoffice erledigen können. Schlussfolgernd kann davon ausgegangen werden, dass genügend Arbeitszufriedenheit und Engagement für die organisatorische Leistungsstandards vorhanden sind, um vom hybriden Arbeiten zu profitieren.
- Asymmetrisches Sechseck. Trotz der insgesamt soliden Basis für einen vorteilhaften Einsatz von mobilen Arbeitsformen (das heißt solide Werte über alle sechs Dimensionen hinweg), werden zwei Dimensionen als weniger stark bewertet. In der Weiterentwicklung der Arbeitsorganisation würden diesen daher die stärkste strategische Bedeutung zukommen. Diese Dimensionen sind „Gesundheit & betriebliche Gesundheitsförderung“ und „Führung (Digital Leadership)“.
- Stete Weiterentwicklung der Arbeitsorganisation. Aufbauend auf der Annahme, dass alle Dimensionen möglichst ausgeprägt sein müssen, um unsere Arbeitsorganisation fortlaufend zu optimieren, sollte ein strategischer Fokus auf die Bereiche „Gesundheit & betriebliche Gesundheitsförderung“ und „Führung (Digital Leadership)“ gelegt werden. Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport setzt sich auch in Zukunft weiterhin mit den Bedingungen der Arbeit im Bundesdienst auseinander und versucht diese unter Einbezug der Mitarbeiter:innen laufend weiterzuentwickeln.
- Informations- und Beratungsangebote
- Sie arbeiten in der österreichischen Verwaltung wollen etwas Neues in Ihrer Arbeitsorganisation ausprobieren und denken ein Future of Work- Reallabor wäre eine passende Methode? Dann zögern Sie nicht uns zu kontaktieren!
Kontakt:
Benedikt Montag, MSc
Bundeskanzleramt
Abteilung III/9 – Strategisches Performancemanagement und Verwaltungsinnovation
E-Mail: benedikt.montag@bka.gv.at