Erfahrungsbericht einer Mitarbeiterin des Bundeskanzleramts
Sektion IV – EU, Internationales und Grundsatzfragen
Abteilung IV/9 – Krisenkoordination, Wissenschaft und Forschung, Digitalisierung, Technologie und
Gesundheit
Beschreiben Sie bitte kurz Ihre Stelle und Tätigkeit in der Europäischen Kommission:
Mitwirkung bei der Lösungserarbeitung rechtlicher Fragestellungen im Aufgabenbereich der Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA).
Wie haben Sie vom Programm erfahren?
Offizielle Ausschreibung.
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht, deren Kenntnis auch für andere Interessierte wichtig sein könnte?
Das Programm bietet die großartige Möglichkeit die Arbeitsweise der Europäischen Kommission besser kennenzulernen sowie Kontakte – sowohl in der Europäischen Kommission, als auch mit öffentlichen Bediensteten aus Österreich und aus anderen Mitgliedstaaten der EU, die das NEPT-Programm ebenso absolvieren – zu knüpfen.
Welches Wissen, das Sie durch die Teilnahme am Programm erworben haben, wäre auch schon zu Beginn des Programms hilfreich für Sie gewesen?
Formular A1 (Entsendung/Dienstverrichtung einer Dienstnehmerin bzw. eines Dienstnehmers in einen/einem anderen Mitgliedstaat) kann nach Befüllung durch den Dienstnehmer und Dienstgeber an die BVAEB per E-Mail übermittelt werden. Die Bescheinigung über die anzuwenden Rechtsvorschriften wird in weiterer Folge von der BVAEB postalisch übermittelt.
Welche Erfahrungen bezüglich Aufgaben, Tätigkeiten, Strukturen, Prozesse oder Projekten haben Sie gemacht, die auch Ihrer eigenen Organisationseinheit in Österreich einen Nutzen bringen können?
Bei HERA durfte ich mich u. a. mit dem Datenschutzrecht befassen und war mit praxisrelevanten Fragen konfrontiert. Die Einhaltung höchster datenschutzrechtlicher Standards und die Konformität mit den Regelungen der DSGVO ist nicht nur der Europäischen Kommission, sondern selbstverständlich auch meinem Dienstgeber in Österreich ein besonderes Anliegen. Ich glaube, dass ich durch das bei HERA angeeignete Wissen im Datenschutzrecht maßgeblich zur Einhaltung dieser Standards beitragen kann. Im Weiteren konnte ich durch die Mitarbeit an der Ausarbeitung von Durchführungsrechtsakten der Europäischen Kommission wertvolle Einblicke in die legistische Arbeit erlangen. Ich bin davon überzeugt, dass auch diese Erfahrung für meine Arbeit in Österreich nützlich sein kann.
Wie haben Sie es geschafft, dass die erste Zeit nach der Ankunft gut gelungen ist?
Vernetzung mit anderen österreichischen NEPT-Programmabsolvent:innen und regelmäßiger Austausch mit ihnen.
Welche zusätzlichen Tipps könnten für zukünftige Teilnehmende wichtig sein? Denken Sie dabei bitte an …
… Wohnung
In Brüssel gibt es einige Angebote zur Miete (großteils möblierter Wohnungen) für einen kurzen Zeitraum (u. a. spotahome.com). Üblicherweise wird sowohl beim Einzug als auch beim Auszug eine umfassende Bestandsaufnahme der Wohnung durchgeführt (sog. „État des lieux“). Ich empfehle auch selbst Fotos zu machen und das im Zuge des „État des lieux“ angefertigte Protokoll ggf. zu ergänzen.
… Mobilität (Öffentlicher Verkehr, Auto, Fahrrad)
Fahrräder können kurzzeitig ausgeliehen werden (über „Villo!“). Es gibt auch Angebote zur längerfristigen Anmietung (z. Bsp. über „Swapfiets“). Ein Auto ist in Brüssel aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens weitgehend nicht zu empfehlen.
… Netzwerk aufbauen
Ich empfehle die Ständige Vertretung Österreichs bei der EU zu kontaktieren und u. a. so Kontakt zu Österreicher:innen in Brüssel aufzubauen.
… sonstige Tipps (z.B. Freizeitmöglichkeiten, Einkaufen, Essen und Trinken, Kultur)
Es gibt zahlreiche interessante Städte in Belgien zu entdecken. An Wochenenden werden Bahntickets für Fahrten in Belgien sogar teilweise vergünstigt angeboten.