Digitales Personalmanagement

In den nächsten Jahren kommen auf das Personalwesen des Bundes große Herausforderungen in Form eines Generationenwechsels zu. Fast die Hälfte der Bundesbediensteten werden voraussichtlich in den kommenden 13 Jahren – bis 2036 – ihren Ruhestand antreten. Hier braucht es gezielte Handlungsansätze, um das Personalmanagement effizienter zu gestalten. Ein wichtiges Thema ist hier zum Beispiel die Standardisierung und Automatisierung von Arbeitsplatzbeschreibungen und Stellenausschreibungen, um der hohen Anzahl an zukünftigen Neubesetzungen gerecht werden zu können. Ohne zunehmende digitale Unterstützung wird diese Aufgabe nur schwer zu bewältigen sein.

Digitalisierung betrifft alle Bereiche des Personalmanagements, beginnend mit Personalplanung über Personalgewinnung, Personalentwicklung, Personaleinsatz, Personalerhaltung bis hin zur Personalfreisetzung. Ein zeitgemäßes Personalmanagement muss das Potenzial der Digitalisierung erkennen und neue Geschäfts- und Betriebsmodelle konzipieren, um diese auch nutzbar zu machen. Dabei darf Digitalisierung kein Selbstzweck sein, sondern muss immer dem Ziel einer deutlichen Beschleunigung von Prozessen und einer Vermeidung von Medienbrüchen sowie daraus resultierenden möglichen Fehlerquellen folgen. Diese Ziele können nur erreicht werden, wenn möglichst viele Prozesse im Personalwesen in das bundesweite Personalmanagement-System integriert werden.

Abbildung zeigt einen Personallebenszyklus, welcher sich in 6 Phasen gliedert. Personalplanung, Personalgewinnung, Personalentwicklung, Personaleinsatz, Personalerhaltung und Personalfreisetzung
Abbildung der Abteilung III/8 (Digitales Personalmanagement) basierend auf Zaugg, Robert J. – nachhaltiges Personalmanagement. (Gabler, Wiesbaden, 2009)

Durch technologische Standardisierung und Automatisierung von Arbeitsprozessen soll das Personal des Bundes entlastet und ihre Produktivität gesteigert werden. Ein Schwerpunkt liegt im Vorantreiben der Digitalisierung in der Personaladministration, zum Beispiel durch elektronische Zustellung mit Zustellnachweis über das Employee-Self-Service (ESS) beziehungsweise Service Portal Bund. Die daraus resultierenden freien Kapazitäten können dadurch verstärkt auf strategische Aufgaben des Personalmanagements umgelenkt werden, wodurch Zukunftsthemen wie Recruiting, Onboarding, elektronisches Bildungsmanagement und Wirkungsmonitoring zunehmend in den Vordergrund rücken sollen. Personalmanagement wird dadurch zum Innovationstreiber und Gestalter der digitalen Zukunft im Bund.