Die Verwaltung des Bundes wird wirkungsorientiert geführt. Es wird also über ihre Beiträge zur Zielerreichung bei der Lösung von gesellschaftlichen Problemen gesteuert.
Das Spektrum an staatlichen Aufgaben ist vielfältig und erstreckt sich von der Besorgung zentraler Staatsaufgaben wie Bildung, Chancengleichheit, Gesundheitsvorsorge, Rechtssicherheit oder sozialer Sicherheit über Konsument:innen- und Arbeitnehmer:innenschutz bis hin zum Lawinenschutz.
Da die Budgetmittel – vor dem Hintergrund von Konsolidierungsprogrammen und Schuldenkrisen von Staaten – knapp sind, müssen die öffentlichen Mittel optimal im Interesse der Bevölkerung eingesetzt werden. So kann das hohe Leistungsniveau langfristig aufrechterhalten werden.
Hier setzt die Wirkungsorientierung an. Im Bundesbudget werden seit dem Jahr 2013 die von den einzelnen Ministerien und Staatsorganen angestrebten Wirkungen in der Gesellschaft aufgezeigt, dargelegt wie diese umgesetzt werden und wie der Erfolg gemessen wird. Wenn man nun die Wirkung dem Budget gegenüberstellt, kann besser eingeschätzt werden, ob die eingesetzten Mittel im Verhältnis zu den angestrebten Zielen stehen.
Die Grafik stellt das Modell der wirkungsorientierten Verwaltungssteuerung stark vereinfacht dar. Ausgangspunkt der Überlegungen ist immer ein von der Politik festgelegter, zukünftig zu erreichender Zustand in der Gesellschaft, welcher sich auf eine Wirkung (Outcome) (1) staatlichen Handelns bezieht. Die Politik erteilt daraufhin der Verwaltung Vorgaben in Form von Wirkungszielen (2).
Nun liegt es an der Verwaltung, die von der Politik vorgegebenen Wirkungsziele durch Maßnahmen (Output) (3) umzusetzen. Die Verknüpfung von Wirkungen und Maßnahmen erfolgt dabei auf der Basis identifizierter Ursache-Wirkungsbeziehungen. Diese Kausalzusammenhänge sind nicht immer eindeutig und werden zusätzlich von anderen Einflüssen (4) wie etwa Veränderungen im Umfeld oder Wirkungen anderer Maßnahmen mitbestimmt.
Bevor die Maßnahmen umgesetzt werden, müssen die hierfür notwendigen Ressourcen (Input) (5) ermittelt und bereitgestellt werden. Der Ressourcenbegriff ist dabei umfassend zu interpretieren. Beispiele sind etwa die Qualifikation der Mitarbeiter:innen, Personal, Finanzmittel, Sachmittel, Information und Infrastruktur.
Schließlich folgt der Prozess der Leistungserstellung (6). Dieser umfasst sämtliche Prozessfaktoren sowie alle Verwaltungstätigkeiten, mittels derer Input in Output umgewandelt wird. Die Leistungserstellung kann sowohl innerhalb der Verwaltung als auch durch externe Dritte erfolgen.
Die Maßstäbe der wirkungsorientierten Verwaltung sind die Effektivität und die Effizienz.
Effektivität (7) bedeutet „die richtigen Dinge tun“ und gibt Auskunft über den Grad der Zielerreichung. Effektivität liegt dann vor, wenn vorgegebene Wirkungen mit den festgelegten Maßnahmen erreicht werden.
Effizienz (8) hingegen bedeutet „die Dinge richtig tun“ und beschreibt das Verhältnis von Output zu Input. Effizienz ist dann erreicht, wenn vorgegebene Wirkungen mit dem kleinstmöglichen Ressourceneinsatz erzielt werden.
Welche Vorteile hat diese Form der Steuerung?
- Die Abgeordneten können eine besser informierte Budgetdebatte führen und von der Regierung und Verwaltung die Zielerreichung einfordern. Dies stellt einen sorgsamen Umgang mit Steuergeld sicher.
- Die Bürger:innen bekommen Transparenz über die Regierungsarbeit und haben Informationen über die Verantwortlichkeit des Staatsapparats. Dies stärkt das Vertrauen in die staatlichen Institutionen.
- Die Verwaltung kann darstellen, welche Leistungen sie den Bürger:innen, den Interessenvertretungen, den Politiker:innen sowie anderen Stakeholdern gegenüber erbringt.
- Durch die Festlegung der Wirkungsziele wird auch für die Dienststellen und alle Mitarbeiter:innen der Verwaltung transparent, welche Ziele sie erreichen sollen. Dies ermöglicht der Verwaltung noch stärker, Prozesse und Leistungen auf die gesellschaftlichen Prioritäten auszurichten und effektiv und effizient zu arbeiten.
- Die Wirkungsziele und Maßnahmen werden auf die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern ausgerichtet, womit die unterschiedlichen Auswirkungen von staatlichen Aktivitäten auf Frauen und Männer dargestellt, analysiert und gesteuert werden können.