Future of Work

Die Gesellschaft und ihre Arbeitswelten wandeln sich in Richtung einer Netzwerkstruktur, welche sich durch eine stark horizontal differenzierte Wissensaufteilung auszeichnet. Die netzwerkorientierte Wissensverteilung und die damit einhergehende, zunehmend steigende gesellschaftliche Komplexität führt zu einem verstärkten Bedarf an neuen Arbeits- und Kollaborationsmethoden.

„The need to work across policy and organisational silos will only increase. (…) However, public employment systems tend to reinforce silos, as workers’ positions are usually attached to specific organizations with vertical reporting relationships“ (OECD 2020: 201).

The Future of work in the Public Service – OECD

Das Projekt „Future of Work“ hat es sich aus diesen Gründen zum Ziel gesetzt, die Arbeitsorganisation der Zentralstellen des Bundes strukturell zu reflektieren. Im Rahmen eines Pilotprojekts wurde daher ein Experimentierraum in der Sektion III des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport geschaffen, in welchem gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnerinnen und Partnern sowie Expertinnen und Experten aus der Verwaltung und Zivilgesellschaft neue Formen der Zusammenarbeit erprobt und Wissen darüber gesammelt wird.

Ergebnisse von quantitativen und qualitativen Erhebungen, welche im Februar und März 2022 in den Sektionen III und IV durchgeführt wurden, ergeben erste Anhaltspunkte zur Analyse der derzeitigen Arbeitsorganisation in den zwei Sektionen des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport. Untenstehende Grafik („Reifegradmodell“) verdeutlicht die Ausprägung (beziehungsweise den „Reifegrad“) der Arbeitsorganisation in sechs wissenschaftlich fundierten Analysedimensionen. Die mit unterschiedlichen Fragebatterien operationalisierten Analysedimensionen geben die Selbsteinschätzung der Mitarbeiter:innen in Bezug auf die Arbeitsorganisation der jeweiligen Einheit in einem mobilen Arbeitssetting wieder. Sobald eine Dimension den äußersten Rand des Modells berührt, kann sie als vollkommen ausgeprägt angenommen werden.

Reifegradmodell der Arbeitsorganisation der Sektionen III & IV des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport
Vgl. Abb.1: Reifegradmodell der Arbeitsorganisation der Sektionen III & IV des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport. Abt. III/C/9; Universität für Weiterbildung Krems; Wirtschaftsuniversität Wien; Frühling 2022.

Über die grafische Darstellung hinaus konnten aus den Studien folgende Erkenntnisse gewonnen werden:

Keine niedrigen Reifewerte für eine der analysierten Dimensionen. Die Abmessungen und Ebenen wurden basierend auf einer umfassenden Literaturrecherche sowie basierend auf Expertinnen- und Experteninterviews entwickelt. Entsprechend der Recherche wurden folgend alle Ebenen der Reifegraddimensionen zur Beschreibung der derzeitigen Arbeitsorganisation der Organisationseinheiten Sektion III & Sektion IV festgelegt. Vor diesem Hintergrund ist es relevant, dass für die beiden in dieser Datenerhebung bewerteten Organisationseinheiten keine extrem niedrigen Werte vorliegen. Die Daten wurden von den verschiedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den jeweiligen Einheiten angegeben. Dies bedeutet, dass eine robuste Basis der Arbeitsorganisation vorhanden ist, um darauf aufzubauen. Ziel sollte es dennoch sein, die Verbesserung der Arbeitsorganisation in den spezifischen Einheiten weiter voranzutreiben.

Performance-Orientierung. Bei der Dimension Leistung (Performance) schneiden beide Organisationseinheiten relativ gut mit einer Punktzahl nahe 2,5 auf der Skala von 0 bis 3 ab. Angesichts der zugrundeliegenden Fragen bedeutet dies, dass die Mitarbeiter:innen in beiden Einheiten ihre Arbeit in hoher Qualität sowohl im Büro als auch im Homeoffice erledigen können. Schlussfolgernd kann davon ausgegangen werden, dass genügend Arbeitszufriedenheit und Engagement für die organisatorische Leistungsstandards vorhanden sind, um vom hybriden Arbeiten zu profitieren.

Asymmetrisches Sechseck. Trotz der insgesamt soliden Basis für einen vorteilhaften Einsatz von mobilen Arbeitsformen (das heißt solide Werte über alle sechs Dimensionen hinweg), werden zwei Dimensionen als weniger stark bewertet. In der Weiterentwicklung der Arbeitsorganisation würden diesen daher die stärkste strategische Bedeutung zukommen. Diese Dimensionen sind „Gesundheit & betriebliche Gesundheitsförderung“ und „Führung (Digital Leadership)“.

Stete Weiterentwicklung der Arbeitsorganisation. Aufbauend auf der Annahme, dass alle Dimensionen möglichst ausgeprägt sein müssen, um unsere Arbeitsorganisation fortlaufend zu optimieren, sollte ein strategischer Fokus auf die Bereiche „Gesundheit & betriebliche Gesundheitsförderung“ und „Führung (Digital Leadership)“ gelegt werden. Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport setzt sich auch in Zukunft weiterhin mit den Bedingungen der Arbeit im Bundesdienst auseinander und versucht diese unter Einbezug der Mitarbeiter:innen laufend weiterzuentwickeln.